Druckversion

unsere Juni 2017 story

30.06.17

Bilder

Nach dem schönen Aufenthalt am See Trei Ape beim Dorf Brebu Nou (Weidenthal) ging's über Sadova Veche in Richtung Süden nach Baile Herculane (Herkulesbad), schon fast wieder an der Donau und der Grenze zu Serbien. Dieser Ort ist ein altes bekanntes Thermalbad. Es war schon den Römern bekannt.

Von dort fuhren wir nordostwärts nach Petroşani, praktisch in direkter Linie. Zuerst ging's das Cerna Tal aufwärts und durch den Nationalpark Domogled-Valea Cernei auf der Südseite der Retezat Berge. Auf der Karte ist die Strecke als Hauptstrasse 66A eingezeichnet, aber teilweise war sie nur eine sehr schlechte und löchrige Waldstrasse. Es war da auch ein Fahrverbot, aber wir taten es Anderen gleich und hielten uns nicht daran. Nach dem Pass Jiu-Cerna (1330 m) fuhren wir talabwärts Richtung Petroşani. Und plötzlich, vor Campusel, treffen wir auf eine breite Asphaltstasse. (Campusel ist ein Ausgangspunkt für Bergwanderungen in die Retezat Berge.) Wir waren erleichtert.

In der Nähe von Petroşani besuchten wir die Höhle Peştera Bolii. Anschliessend peilten wir Sarmizegetusa Regia an. Dabei fuhren wir auf guten Strassen via Hateg, Simeria, Orastie.

Sarmizegetusa Regia liegt in den Şureanu Bergen, auf einer Kuppe mitten im Wald. Nur Ruinen sind zu sehen. Aber Sarmizegetusa Regia war immerhin die Hauptstadt des antiken Reichs der Daker. Die Daker wurden von den Römern im 1. Jh. besiegt. Die Stadt wurde zerstört. Dieser geschichtsträchtige Ort ist nun auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Das nächste Ziel war der See Cinciş (Lacul Teliuc) südlich von Hunedoara. Diesen Ort hatten wir für ein Treffen mit Werner, Silvana und Sohn Michael festgelegt. Wir lernten die Drei im September 2012 kennen, am Schwarzen Meer in der Türkei. Sie waren mit ihrem Renault Estafette unterwegs nach Nepal (was sie auch schafften und wieder heil zurück in die Schweiz). Nun waren sie zu einer weiteren grossen Reise aufgebrochen, mit Ziel Afrika. Diesmal mit einem selbst umgebauten Renault Saviem. Das Fahrzeug sahen wir am Strassenrand stehen. Die Drei konnten nicht weit weg sein. Wir trafen sie unten am See beim fischen. Ein freudiges Wiedersehen. Wir verbrachten zwei Nächte auf einer nahen Waldwiese. Wir machten ein grosses Lagerfeuer. Michael, 10-jährig, hält sich übrigens per Internet auf dem Laufenden welchen Schulstoff seine Klassenkameraden gerade behandeln. So besucht er die Schule reisend.

Die Wege trennten sich und wir fuhren in einem Tag nach Sibiu (Hermannstadt). Genau gesagt nach Cisnadioara (Michelsberg) etwas südlich von Sibiu, auf den schönen Campingplatz "Ananas".

Wir entschieden uns Katrin, Adrian und unser Grosskind Mireille zu besuchen. Wir wollten doch nicht bis Spätherbst warten. So reisten wir am 16. Juni in die Schweiz. Mit dem Flugzeug bis Stuttgart und von dort mit dem Zug nach Bern. Den Bremach konnten wir auf dem Campingplatz stehen lassen. Das Zusammensein mit Katrin, Adrian und Mireille genossen wir sehr.

Am Freitag den 23. Juni traten wir die Rückreise an. Zürich - Wien mit dem Nachtzug und ohne Umsteigen weiter nach Budapest. Am Samstag fuhren wir noch bis Oradea, bereits in Rumänien. Am Sonntag ging's in acht Stunden Zugfahrt von Oradea zurück nach Sibiu. Wir lernten dabei neue und zum Teil sehr schöne Landschaften kennen.

Nach drei weiteren Nächten auf den Campingplatz "Ananas" in Cisnadioara zügelten wir in die Berge, in die freie Natur, nach Paltiniş. Da sind wir auf gut 1300 m Höhe, 750 m mehr als in Cisnadioara. Paltiniş wurde 1894 als Bergkurort eröffnet (der erste in Rumänien), ist der Hausberg von Sibiu und Ausgangspunkt für Wanderungen in den Cindrel Bergen. Auch ein kleines Skigebiet gibt es hier (eine 1200 m lange Skipiste mit 240 m Höhendifferenz). Wir haben uns hier als Standort eine Hügelkuppe ausgewählt, mit Aussicht auf die umliegenden bewaldeten Berge und auf die Ebene von Sibiu. Der Nachteil: Wir stehen exponiert. Gestern wehte ein sehr starker Südwind. Da war es dann hier eher unangenehm.

placeholder
top
placeholder