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unsere August 2014 story

26.08.14

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Nach drei Tagen in der Stadt Telavi hielten wir uns nacheinander an vier Seen auf: am Sioni-, Tsalka-, Tabatskuri- und Saghamo-See. Der Sioni-See (ca 40 km NO von Tbilisi) war neu für uns. Die anderen drei Seen (im SW Georgiens) waren bereits bekannt. Den Tabatskuri-See sahen wir erstmals am 03.12.2012 und wir sagten uns damals, dass wir zu wärmerer Jahreszeit hierhin zurückkehren wollen. An diesen vier Seen hielten wir uns insgesamt elf Tage auf. Dann ging es in Etappen ein zweites Mal nach Armenien. Wir wählten den gleichen Grenzübergang wie drei Monate vorher. Diesmal war aber kein Feiertag, so gab es auch kein Essen mit den Zöllnern.

Der erste Halt in Armenien war vor dem Pushkin Pass und direkt am Strassenrand, auf ca 1950 müM, mit guter Aussicht ins Tal. Verkehr gab es hier kaum. Die meisten Fahrzeuge wählen nicht die alte Passstrasse, sondern den Tunnel. Doch ein Bauer fuhr vorbei um auf der Alp die Milch abzuholen, und am zweiten Morgen schenkte er uns Honig und Brot. Unser nächster Standort war beim Pambak Pass, auf ca 2200 müM. Das nahe Dorf Lernapar hiess früher Armenisch Pamb. Wenige km entfernt ist das frühere Kurdisch Pamb. In dieser Gegend leben Jesiden (oder kurdische Jesiden, oder jesidische Kurden, die Bezeichnungen sind verschieden.) In Armenien sind sie eine kleine Minderheit. Praktisch gleichzeitig mit unserem Aufenthalt hier erfuhren wir von der Verfolgung der Jesiden im Irak durch die islamistische IS-Miliz. Im Jesiden Dorf Rya Taza besuchten wir den alten und den neuen Friedhof. Auf dem alten sind die Grabsteine meistens Tierfiguren, zum Beispiel Pferde. Solche waren aber nur den Männern vorbehalten. Nach einem zweitägigen Aufenthalt bei Kuchak waren wir drei Tage in Amberd. Amberd liegt am Südhang des Berges Aragats, auf ca 2200 müM. Heute ist Amberd nur noch die Ruine einer riesigen Festung und eine Kirche. Diese wurde im Jahre 1026 erbaut, die Festung stammt aus dem 12. Jh. Der Ort liegt in der Spitze zwischen zwei steilen Canyons. Von Amberd aus sahen wir erstmals Yerevan, die Hauptstadt Armeniens, nachts als grosses Lichtermeer, aus über 30 km Distanz.

Das einzige Ziel, das wir uns für diese zweite Armenienreise vornahmen war der Berg Aragats. Und Amberd lag ja schon an dessen Südhang. Also gings weiter den Berg hoch, sogar auf Asphaltstrasse (allerdings mit vielen Löchern) bis zum Kari-See. Dieser (künstliche) See liegt auf 3190 müM. Hier gibt es eine Station zur Messung der kosmischen Strahlung. Wahrscheinlich deshalb die Asphaltstrasse bis hierhin (und zur Sowjetzeit noch gut unterhalten). Unser Standort war etwas oberhalb des Sees, auf 3233 müM, beim Zeltplatz (ein markiertes Wiesenstück). Der Tag nach Ankunft war Ruhetag, Höhenanpassung. Dann nahmen wir unser Ziel in Angriff und bestiegen die Südspitze des Aragats (3879 müM). Der Aragats ist ein Vulkan. Vier Spitzen reihen sich um den Krater. Die Nordspitze (4090 müM) ist der höchste Punkt Armeniens.
Der Aragats ist nicht zu verwechseln mit dem Ararat. Dieser ist in der Türkei und 90 km entfernt. Wir blieben fünf Tage beim Kari-See und genossen diese Bergwelt. Morgens waren wir meistens alleine. Nachbarn bekamen wir jeweils abends. So zum Beispiel eine Gruppe Bergsteiger aus dem Iran, mit zehn Zelten. Das Wetter war gut. An einem Nachmittag allerdings war die Wiese weiss von Hagelkörnern. Wir waren auch lieber hier als in Yerevan. Dort herrschten Temperaturen bis zu 40 Grad.

Seit heute sind wir beim Kloster Saghmosavank, 24 km nordwestlich von Yerevan und nur noch auf gut 1600 müM. Die Temperatur um 18h war knapp 30 Grad.

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