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unsere Oktober 2013 story

20.10.13

Bilder

Im Moment sind wir in der Region Kachetien, im Osten des Landes, im Flachland, beim Ort Gremi (Burg, Kirche und Kloster).

Im letzten Bericht erwähnten wir, dass wir in Gudauri seien und auf gutes Wetter für die Fahrt über den Kreuzpass warteten. Am nächsten Morgen war das gute Wetter bereits da: Nach dem Verzug der letzten Nebelschwaden ein blauer Himmel und frisch verschneite Schneeberge. Also los, auf zum Kreuzpass. Bis zum Kreuzpass (Jvaris ugheltechili oder Krestovy pereval, 2379 m) waren es nur 4 km und 127 Höhenmeter. Dort ist ein einfacher Friedhof von Deutschen Kriegsgefangenen (vom 2. Weltkrieg). Nach dem Pass (nun bereits auf der Nordseite des Grossen Kaukasus) ging es dem Fluss Terek (Tergi) entlang nach Stepantsminda.

Stepantsminda (früher Kazbegi genannt) liegt fast an der Grenze zu Nord Ossetien (11 km entfernt). Die Georgische Heerstrasse (sie führt direkt durch den Ort) ist die Hauptverbindung zwischen Georgien und der Russischen Föderation. Stepantsminda ist aber vor allem bekannt wegen dem Berg Kasbek und der Kirche Tsminda Sameba. Der Kasbek (5047 m) ist ein erloschener Vulkan, geologisch gehört er also nicht zum Kaukasus. Trotzdem steht er da, mit einer schönen runden Eiskappe versehen. Die Georgier nennen ihn auch Mqinwarzweri (Eisgipfel). Wir hatten wieder Glück. Schon am ersten Morgen sahen wir diesen berühmten Berg, sogar im Morgenrot (siehe Bild). Viele Touristen kommen nach Stepantsminda ohne den Berg je zu sehen. Er soll sich sehr oft in Wolken hüllen. Die Kirche Tsminda Sameba liegt auf einer dem Kazbek vorgelagerten Bergkuppe, auf 2170 m. (siehe Bilder). Tsminda Sameba wurde im 14. Jh. erbaut. Unser Standort war auf der anderen Talseite, auf einer Wiesenkuppe und oberhalb von Stepantsminda, mit bester Aussicht. Wir blieben acht Tage in diesem Ort.

Ein Tagesausflug ging in das Bergdorf Djuta, auf 2200 müM und in einem anderen Tal gelegen. Von Djuta aus machten wir eine Wanderung Richtung Chaukhi Berge. Diese markanten Berge sahen wir bereits früher, von der anderen (östlichen) Seite her, als wir in Gudani und Roshka weilten. Und diese Wanderung war unsere letzte im Grossen Kaukasus, für dieses Jahr.

Von Stepantsminda gings den gleichen Weg zurück (Kreuzpass - Gudauri - Pasanauri) bis zum Stausee Zhinvali. Dort blieben wir zwei Tage in Ananuri, parkiert direkt am See und direkt unter der Burg mit den zwei Kirchen.

Nach dem Stausee verliessen wir die Georgische Heerstrasse. Wir fuhren nicht mehr weiter südwärts, sondern ostwärts Richtung Kachetien. Kachetien versprach als Flachland (und als grösstes Weinbaugebiet Georgiens) mehr Wärme. In den Bergen wurde es nämlich langsam kalt. In Stepantsminda zBsp hatten wir bereits nächtliche Minimaltemperaturen von ca 2 Grad. Bei Pudznari war unser letzter Halt vor, bei Matani unser erster Halt in Kachetien. An beiden Orten blieben wir je zwei Tage.

Bei Alaverdi, schon mitten im Flachland und auf 450 müM, parkierten wir an einem Feldsträsschen kurz vor einem Bauernhof. Hinter uns lag ein grosses Feld bereits abgeernteter Rebstöcke, vor uns ein grosses Maisfeld, noch nicht ganz abgeerntet. Ein knappes Dutzend Frauen war aber damit beschäftigt die Kolben zu ernten, den ganzen langen Tag. Die Frauen sahen wir meistens nicht, aber die Kolben im hohen Bogen in den Wagen fliegen. Vor uns hatten wir auch eine fast ununterbrochene Bergkette vom NW bis in den Osten, teilweise schneebedeckt. Vor uns und in 1.2 km Entfernung sahen wir auch die Kirche von Alaverdi, mit 51 m eine der höchsten in Georgien (siehe Bild). Die jetzige Kirche wurde im 11. Jh. erbaut. Die ältesten Teile des Klosters stammen aus dem 6. Jh. Der grosse Komplex ist umgeben von einer Befestigungsmauer. Darin hat heute auch eine Weinkelterei Platz. Wir blieben 3 Tage bei Alaverdi.

Der nächste Halt war bei Ikalto, am Südrand der Ebene. Das Kloster wurde im 6. Jh. gegründet, die Akademie im 12. Jh. Diese hatte die gleichen oder ähnliche Aufgaben wie jene von Gelati (siehe unseren Eintrag vom 02.09.13). Die Akademie existierte bis 1616. Heute sind von ihr nur noch Ruinen vorhanden. Wir blieben ebenfalls 3 Tage.

Telavi ist der grösste Ort von Kachetien. Früher war Telavi Residenz der Könige von Kachetien. (Der kachetinische Thron selbst stand in Gremi.) Vor der Touristen-Info trafen wir Rainer aus der Schweiz. Er betreut in der Nähe ein Projekt für biologischen Landbau. Wir blieben zwei Tage in Telavi, übernachteten in einem Hotel.

Nun sind wir in Gremi, 25 km von Telavi entfernt und am Nordrand der grossen Ebene Kachetiens. Gremi war seit Urzeiten ein befestigtes Dorf. Im 15. Jh. wurde Gremi die Hauptstadt des Königreiches Kachetien.

Das Wetter: Seit einigen Tagen geniessen wir schönes und warmes Wetter, mit Temperaturen über 20 Grad.

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