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unsere Juli 2013 story

12.07.13

Bilder

Seit vier Tagen sind wir auf einer Alp oberhalb von Mestia, auf 2368 m.

Nach acht Tagen in Ushguli gings die knapp 50 km zurück nach Mestia, in Etappen. Der erste Halt war im Weiler Lalkholi (zu Kala gehörend). Wir liessen uns hier auf der anderen Strassenseite eines 'Hotels' nieder. Es ist einfach ein Privathaus, das Zimmer vermietet. Von hier aus wanderten wir zur Kirche Kvirike und nach Khalde.

Die kleine Kirche Kvirike (auch Lagurka genannt) liegt einsam auf einem Bergsporn hoch über dem Enguri Tal. Diese Kirche spielte über Jahrhunderte eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit den berüchtigten Vendettas. Gelang es einem Vermittler die blutige Fede zwischen zwei Familien (Clans) zu beenden, so feierten die Familien die Versönung mit einem grossen Festmal bei dieser Kirche.

Khalde ist ein verlassenes Dorf weit hinten in einem Seitental, auf ca 2050 müM. Viele Häuser sind bereits verfallen, ein trauriger Anblick. Die Kirche war verschlossen, hat aber ein neues rotes Blechdach. Die Sicht Richtung Talende mit den Bergen (bis gut 5000 m hoch) und den Gletschern ist imposant.

Der zweite Halt auf der Fahrt zurück nach Mestia war in Zegani (zu Ipari gehörend). Zegani ist ein Weiler auf einer kleinen Hochebene, auf zwei Seiten von steilen Tälern eingeengt. Hier konnten wir vor dem ersten angetroffenen Haus parkieren, auf der Wiese, dem einzigen flachen Platz an Ort. Das Abendessen nahmen wir im Hause ein, so gab es für die Familie einen kleinen Zustupf.

Der dritte Halt war in Hatsvali. Hatsvali liegt oberhalb von Mestia und besteht aus der Talstation einer neuen Sesselbahn, einem Hotel und einem Holzbungalow für die Angestellten der Bahn. Wir parkierten bei den Angestellten und warteten zwei Tage auf gutes Wetter um mit der Bahn hochzufahren, auf 2350 m, der Aussicht und der Wandermöglichkeiten wegen. Vergebens.

In Mestia war Retablieren (dh auch Hotel) angesagt sowie der Besuch des neuen Museums. (Die Eröffnung war am 1. Juli, unser Besuch am 4. und 5. Juli.). Im Café Laila, inzwischen unserem Stammlokal, trafen wir Ernst Gamper, pensionierter Arzt aus Meran (und nicht verwandt). Ernst lernten wir Ende Juni 2011 kennen, zuhinterst in einem Bergal, in Olgunlar im Kaçkar in der Nordosttürkei. Welcher Zufall! Wir fuhren am nächsten Tag gemeinsam auf eine Alp oberhalb von Mestia. Nach einem schönen Nachmittag fuhr Ernst mit seinem BMW Motorrad wieder talwärts, irgendwohin, und wir blieben auf der Alp.

Hier geniessen wir vor allem die schöne Aussicht, lesen viel und gerne, unterhalten uns mit vorbeiziehenden Wanderern (die meisten aus Polen), geben den gar Durstigen Wasser und offerieren auch mal einen Kaffee. Die Aussicht in viele und hohe Berge ist natürlich je nach Tageszeit und Wetter verschieden, dh interessant. Das Wetter: Wolken, Nebel, Regen, Hagel und viel Sonne.

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