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unsere April 2013 story

15.04.13

Bilder

Morgen brechen wir wieder auf, verlassen Wohnung und Tbilisi.

Wir freuen uns darauf wieder unterwegs zu sein, müssen uns trotzdem fast etwas überwinden die gute Wohnung zu verlassen. Wir werden Richtung Südwesten reisen. Ein Ziel ist das Felsenkloster von Vardzia (Wardsia). Wer den Teil 'Georgien' aus der SRF Fernsehserie 'Seidenstrasse' gesehen hat kennt dieses Kloster.

Es hat uns hier in Tbilisi sehr gut gefallen, wir genossen die Zeit. Das Russischlernen stand im Vordergrund, aber wir hatten auch Zeit für Anderes. So besuchten wir ein Marionettentheater, ein Schattentheater, vier klassische Konzerte, Museen und als Abschluss am letzten Samstag ein Ballet. Nun wird wohl mit der organisierten Kultur für längere Zeit Schluss sein. Natur, Geschichte und möglichst viel Wandern sind nun angesagt.

Zu den Konzerten: Grieg (Holberg Suite), Paganini, Bruch, Haydn (Die Schöpfung), Strawinski, Beethoven (Eroica) und mehr. Zum Glück waren wir jeweils nicht die Einzigen die einfachst gekleidet daherkamen. Und ein paar Kinder waren jedesmal anwesend. Wieso auch nicht?

Zum Ballett: 'Schwanensee' von Tschaikowski, mit Nina Ananiashvili (Georgien) und Denis Matvienko (Ukraine). Nina Ananiashvili ist hier natürlich sehr beliebt. Sie war Primaballerina am Bolschoi-Theater in Moskau und gilt als internationaler Superstar. Seit 2004 leitet sie das Georgischen Nationalballett. Wir luden unsere Lehrerin Lena und ihre Tochter zu dieser Aufführung ein.

Zum National Museum: Hier bewunderten wir die wichtigsten und wertvollsten Funde aus vorchristlicher, byzantinischer, römischer Zeit sowie aus den ersten georgischen Königreichen, z.Bsp. über 2000 Jahre alten Goldschmuck, unglaublich fein gearbeitet.

Noch ein paar Beobachtungen aus Tbilisi: Im Stadtbus gibt es oft Kontrollen. Viele Benutzer lösen trotzdem die Fahrkarte erst wenn der Kontrolleur einsteigt. Dieser ist dann oft noch beim Lösen behilflich, dh. er nimmt Geld oder Plastikkarte entgegen und bedient den Automaten für die 'Sünder'. Nicht das Verteilen einer Busse (noch nie gesehen) steht also im Vordergrund, sondern dass die Leute ihre Fahrt bezahlen.

An vielen Orten stehen sogenannte Pay Boxen, meistens auf dem Gehsteig. Da kann man Rechnungen bezahlen, z.Bsp. für Elektrizität, Wasser, Gas, Internet ... etc oder Fahrkarten lösen, für's Parkieren bezahlen (siehe Bild). Sicher sehr praktisch und oft benützt. Trotz Pay Box kam der Kassierer der Fernsehgebühr bei uns vorbei, am Sonntag. Da Charlotta, unsere Vermieterin, diese bereits für die drei Monate bezahlt hatte, konnte der Kassierer unverrichteter Dinge wieder gehen.

Eine Post oder einen Briefträger sahen wir nie. Briefkästen scheint es nicht zu geben, auch unser Wohnblock hat keine.

Unsere Haustüre (und auch die Türe zum Hinterhof) ist seit einigen Tagen mit einem Code-Schloss versehen. Vorher standen beide Türen Tag und Nacht sperrangelweit offen, sodass auch der kalte Winterwind so richtig durch den Hausflur ziehen konnte. Gestört hatte uns dies eigentlich nicht, und aus irgendeinem Grund musste es wohl so sein.

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