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unsere November 2009 story

30.11.09

Bilder

Am 06.11.09 haben wir die Rückreise angetreten, nach 10 Tagen in einer kleinen Ferienwohnung am Meer, im Dörfchen Blizikuće in Crna Gora/Montenegro. Wir waren jetzt 53 Tage unterwegs.
Für die Rückreise wollten wir uns 18 Tage Zeit nehmen, also etwas schneller reisen. Gleichentags fuhren wir noch nach Kroatien und vorbei an Dubrovnik. (Wir hatten diese schöne Stadt früher besucht und jetzt nur von oben betrachtet, von der Umfahrungsstrasse aus.)
Wir fuhren eine grosse Strecke direkt der Küste entlang: über Gradac - Makarska, Split, Trogir, Šibenik. Dabei gings nochmals kurz durch Bosnien & Herzegowina (bei Neum, für 25 km. Diese kurze Stracke ist der einzige Meeranstoss von B&H. Eine Grenzkontrolle seitens dieses Staates gab es nicht, erstaunlicherweise.)
In Zaostrog, kurz nach Gradac blieben wir 2 Nächte auf dem Campingplatz direkt am Meer. Der Platz war geschlossen, hatte aber zum Glück keine Schranke und die Toiletten waren noch offen. Nebst einem Ehepaar aus Zagreb waren wir die einzigen Gäste. Die Verwalterin kam zwar vorbei, war sehr freundlich, hat aber betreffs Bezahlung kein Wort verloren, geschlossen ist geschlossen. Das Ehepaar hat uns empfohlen unbedingt die Insel Rab zu besuchen, es sei die schönste der vielen Inseln auf unserem Weg. Wir haben diesen Rat dann auch befolgt, und wurden nicht enttäuscht.
Nach Šibenik machten wir einen Abstecher ins Landesinnere: über Knin, nach Gospič, und von dort über einen Pass (930 m) des Velebitgebirges wieder zurück an die Adriaküste, bei Karlobag. Der Blick vom Pass auf Küste und Inseln war sehr eindrucksvoll. Wir waren sehr erstaunt solch karge, fast wüstenartige Inseln in dieser Weltgegend anzutreffen. Später haben wir eine Erklärung dafür erhalten: Der starke Ostwind nimmt vom Meer soviel Salz auf, dass auf den Inseln (Ostseite) kaum Pflanzen wachsen können. Wir konnten dies auf der Insel Rab noch genauer sehen: die Ostseite war extrem karg (siehe auch Bilder), die Westseite grün.
Zur Insel Rab gings mit der Fähre. Auch hier waren die 2 Campingplätze geschlossen, auch hier konnten wir den einen trotzdem benützen. Weil das Wetter schlechter wurde sind wir früher als geplant wieder aufgebrochen. Von nun an haben wir für die verbleibenden 5 Nächte in Zimmern (privat) übernachtet.
Bei Rijeka haben wir die Adriaküste definitiv verlassen. Bald gings auf kleinen Strassen durch West-Slovenien und in der Nähe von Bovec über die Grenze nach Italien.
Ueber Colza di Enemonzo - Villa Santina - Ampezzo - Forni di Sopra - Passo Mauria (1298 m) - Auronzo di Cad. - Lago di Misurina (1756 m, Misurinasee) - Pass Tre Croci (1805 m) - Cortina d’Ampezzo (1211 m, Provinz Belluno) - Passo di Falzarego (2105 m, Falzaregopass) - Arabba - Passo Pordoi (2239m, Pordoijoch) - Canazei - Vigo di Fassa - Karerpass (1745m, Passo di Costalunga) - nach Welschnofen (1180 m) im Südtirol. In Welschnofen waren wir schon zu Beginn unseres Reisens, Ende Oktober 2005.
Am zweitletzten Tag gings von Welschnofen über Bozen - Meran - Müstair - Ofenpass bis S-Chanf. Und am letzten Tag (19.11.09) bei schönstem Wetter über den verschneiten Albula, dem letzten Pass unserer Reise bis Bern.

Die Reise war wirklich schön und interessant. Wir hatten keine Probleme, zum Glück auch keine gesundheitliche.

Noch etwas Statistik zur Reise:
67 Tage unterwegs
durch Italien, Slovenien, Kroatien, Bosnien % Herzegowina, Montenegro
total 4400 km, durchschnittlich 66 km/Tag
bis Blizikuće (Umkehrpunkt) 49 Tage, 2500 km, 51 km/Tag
Rückfahrt 18 Tage, 1900 km, 105 km/Tag
Hinfahrt grösste Etappe 211 km, kleinste 7 km
Rückfahrt grösste Etappe 337 km (die letzte), kleinste 12 km

Nach ein paar sehr schönen Tagen mit Ruth und Urs in Bern sind wir seit gestern Sonntag bei Ralph und Lucia in Kefikon. Am Mittwoch werden wir den Bremach bei einem Bauern in Islikon unterstellen, und am Donnerstag (03.12.09) reisen wir mit Lufthansa über München nach Neu Delhi zu Katrin. Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen und auf das 3-monatige 'kleine Abenteuer Indien'.

Noch eine Bemerkung zur Präsentation der Bilder:
Wir haben diese geändert.
alte Situation:
Die 9 Bilder wurden jeweils bei einem 'update' ersetzt und frühere konnten nicht mehr angesehen werden.
neue Situation:
Aufruf auf der rechten Seite, mit dem link 'Bilder' oberhalb des Textes.
Frühere Bilder bleiben erhalten.

05.11.09

Bilder

Seit dem 27.10.09 sind wir in einer kleinen Ferienwohnung am Meer, im Dörfchen Blizikuće, etwas südlich von Budva (10 km) und von der bekannten kleinen Insel Sveti Stefan (2 km).

Kurz nach Trebinje (von wo wir zuletzt berichteten) waren wir bereits in Montenegro (Crna Gora, wie der Staat offiziell heisst). Wir verliessen die Hauptstrasse bei der ersten Gelegenheit nach der Grenze, um über einen Pass Richtung Bucht von Kotor (Boka kotorska) zu gelangen. Die Passstrasse war Schotter, eng und alt. Sie wurde noch von den Oesterreichern erbaut, also vor 1918. Aussicht und Erlebnis waren einmalig. Auf dem Pass Orjen (1602 m) lagen knapp 10 cm Schnee. Zum Glück ist uns auf den 20 km Passfahrt kein Fahrzeug begegnet, das Kreuzen wäre wohl eine grosse Uebung geworden. Bei den ersten Häusern (Crkvice, 992m) blieben wir dann gleich, wir hatten genug Abenteuer für diesen Tag. Das Ehepaar, auf dessen Wiese beim Haus wir übernachteten, kommt aus Igalo, wohnt im Sommer hier oben wo es kühler ist und im Winter unten am Meer bei mildem Klima. Das Dutzend Truthähne werden die 2 in den nächsten Tagen noch schlachten und so nach Igalo mitnehmen. Wie üblich für ältere Häuser auf dem Lande hat auch dieses die eigene Wasserzisterne.

Anschliessend gings weiter abwärts, nach Risan an der Bucht von Kotor, dieser entlang bis Kotor und auf die Halbinsel Luštica. Wir wählten Pržno als Destination, dachten aufgrund der Karte es sei ein Dorf am Meer. Dieses Pržno bestand aber nur aus einem einzigen Hotel und einem grossen Sandstrand. Das Hotel war zu, hat die Saison Ende September abgeschlossen. Wir blieben 3 Nächte auf dem Hotelparkplatz. Immerhin haben wir gefragt, ob wir hier parkieren dürfen, den Olivenpflücker der Anlage.

Nachher ging das Erkunden der Halbinsel Luštica weiter. Wir hatten bald ein schönes Plätzchen gefunden (Dobra Luka), diesmal erhöht über der Küste, mit bestem Blick aufs Meer. (Es war die bisher kürzeste Tagesetappe unserer Reise: 7 km!) Hier blieben wir 2 Nächte.

Nach einem weiteren Tag an einem anderen grossen Sandstrand (hier war der Campingplatz geschlossen) landeten wir in Blizikuće, wo wir jetzt sind. Wir haben Glück mit dieser Ferienwohnung: Die Vermieter sind sehr nett (ein Ehepaar aus Sarajevo, 77 resp. 70, er spricht gut Deutsch), im Dörfchen gibts ein Lädeli, der Balkon ist sehr gross und mit ungehinderter Aussicht aufs weite Meer Richtung Westen, d.h. Richtung Sonnenuntergang, ein Bergwanderweg führt gleich am Haus vorbei (markiert, welche Ausnahme), Berge liegen gleich hinter uns, und die Wohnung ist erst noch günstig (16 Euro pro Nacht). So sind wir statt den vorgesehenen 3 Tagen (für die grosse Wäsche) bereits über eine Woche hier. Wie wir die Wohnung gefunden haben? Wir haben beim ersten Haus mit dem Schild 'Apartman' angehalten. Wir haben immer Glück. Wir sind bisher noch mit jeder Uebernachtungsmöglichkeit zufrieden gewesen.

Mit Ausnahme der letzten 2 Tage war das Wetter sehr schön. So haben wir 3 kleinere gemütliche Bergwanderungen unternommen.

Die Erste: Auf den Bergrücken hinter uns, zur Alp Ogradenica (646m) mit dem Kloster Sveti Spirodon und einem Jägerhaus. Das Kloster besteht aus einem einfachen kleinen Steinhaus und einer kleinen Kirche 100 m entfernt. Im Erdgeschoss des Hauses ist nur ein einziger einfacher Aufenthaltsraum und eine offene kleine Küche. Im Obergeschoss sind wohl nur Schlafräume. Mit dem Mönch (dem einzigen hier, aus Belgrad, mit schönem Vollbart wie es sich für einen orthodoxen Mönch gehört) haben wir Kaffee und Schnaps getrunken.

Die Zweite: Vom Pass Brajići (799m, auf der Strasse Budva - Cetinje) über die alte österreichische Festung Kosmač und Alp Ogradenica zurück nach Hause (Blizikuće). (PS: Zum Pass hoch sind wir mit dem öffentlichen Bus gefahren.)

Die Dritte: Vom Pass Sutorman (805m) zum Gipfel Vrsuta (1183m) und den gleichen Weg zurück. Obwohl keine gute Fernsicht herrschte genossen wir die Aussicht auf die Küste (fast unter uns), den grossen Skutarisee (Skadarsko jezero) im nahen Hinterland, die Hauptstadt Podgorica und auf viele Berge im entfernten Hinterland von Crna Gora. Einige uns bekannte konnten wir identifizieren, wie die Komovi und die Karanfili Berge. Wir waren 2007 dort. (PS: Zum Pass hoch sind wir mit unserem Bremach gefahren, auf der alten Strasse Bar - Virpazar, diesmal auf Asphalt.)

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