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unsere August 2007 story

27.08.07

Wir sind erstmals in Albanien, seit 2 Tagen.
Am Samstag (25.08.07) per Bus von Prizren (Kosovo) über die Grenze nach Kukes. Und heute Montag weiter nach Kruja, nördlich der Hauptstadt Tirana.
Erster Eindruck: sehr positiv.

18.08.07

Bilder

Wir sind nun seit 2 Wochen in Peja (Pec). Wir haben von hier aus ein paar Tagesausflüge gemacht und einen 4-Tage Ausflug in die Hajla Berge.

Die Tagesausflüge waren v.a. in das Rugova-Tal gleich hinter Peja: sehr wild, sehr steil. Bis vor ein paar Jahrzehnten führte die Hauptverbindung Kosovo - Montenegro durch dieses Tal, und über den Pass Cakor. Seit 1999 ist diese Verbindung für Fahrzeuge geschlossen. Ein grosses Loch sei in die Strasse geschlagen worden (wegen illegalem Grenzverkehr?), wie uns ein Englisches Ehepaar erzählte, das letztes Jahr mit dem Velo über den Cakor fuhr. Im nahen Paralleltal von Decan haben wir das orthodoxe Kloster besucht, und die Weekendhütte einer albanischen Grossfamilie, so weit oben im Wald, dass uns die Leute Bärenspuren zeigen konnten.
die Tour in die Hajla Berge:
Dazu gings mit dem Bus 37 km zurück nach Rozaje (in Montenegro), wie gehabt über den Kulina Pass (1795 m). Genau genommen gings zurück bis zur letzten Haarnadelkurve, ein paar km vor Rozaje. Von dort in den Wald und aufwärts. Beim ersten Hof haben wir nach dem weiteren Weg gefragt. Die Familie: Stolze Albaner, Selbstversorger, mit 4 Kühen. Der Vater ist Lehrer. Erstaunlicherweise erfolgt der Unterricht in der Dorfschule auf Albanisch, und nicht auf Montenegrinisch (Serbisch). 3 Töchter zwischen 19 und 25, der Sohn 13 Jahre alt. Alle 4 sprechen sehr gut Deutsch. Das Deutsch nur vor dem TV gelernt, ohne Deutschunterricht in der Schule gehabt zu haben, ohne Sprachbuch (nur ein eher bescheidenes Vocabulaire). Sehr beeindruckend! In den ersten 2 Tagen der Tour haben wir so viele Himbeeren gepflückt, konsumiert wie noch nie. Und am 3. Tag haben wir so viele Edelweiss gesehen wie noch nie, weit über 100, auf einer Höhe von 2100 - 2400 m. Gepflückt haben wir keine. Die Hajla Berge liegen im Grenzgebiet Kosovo - Montenegro, höchster Punkt 2403 m. Für die 1. Nacht haben wir das Zelt auf einem Bergsattel aufgeschlagen, auf der Grenze, weil dort eine Quelle war. Grenzsteine oder andere Hinweise für eine Grenze gab es allerdings nicht. 2 Männer kamen per Traktor auch an diesen Ort, stellten eine Waage auf, und warteten auf Sammler von Heidelbeeren. Ein paar kamen zu Fuss, 3 Burschen mit einem Pferd, schwerbeladen mit Kübeln voller Beeren. Pro kg wurde 2.70 Euro bezahlt. Der Sohn verschwand mit dem Traktor für 2 Stunden über Wiese, durch Wald, Richtung Kosovo. Er kam mit ca einem Dutzend grosser Kartonschachteln zurück, Aufschrift 'keep frozen'. Schmuggelgut, und sicher kein Speiseeis. Vielleicht waren es nur Zigaretten, wir haben nicht gefragt. Schliesslich verschwanden die 3 Burschen mit dem Pferd Richtung Kosovo, die 2 Männer mit Traktor, Beeren und Schmuggelgut Richtung oberstes Dorf in Montenegro. Wir hatten die Umgebung wieder für uns alleine, wieder Ruhe und Bergfrieden. Die Ausnahme: Starker Wind und Regen in der Nacht. Für die übrige Zeit der Tour war bestes Wetter.

Morgen Sonntag wollen wir über Prizren in die Nähe der Shar Berge ziehen. Diese bilden die Grenze zu Makedonien. Wir scheinen also tatsächlich Richtung Osten voranzukommen.

05.08.07

Wir sind seit gestern Samstag (04.08.07) wieder im Kosovo, in Peja (Pec), nach gut 10 Wochen in Montenegro.

Wir waren 8 Tage im Grebaje Tal und sind dann am 31.07. nach Plav zurückgekehrt. Im Grebaje Tal (wunderschön, die Berge gingen links und rechts fast senkrecht hoch) konnten wir das Zelt vor dem Berghaus aufstellen, und dort ein- und ausgehen, nach Belieben. Dies war sehr praktisch, und vor allem gut wenn wir Schatten suchten. Wir haben 2 grössere Tagestouren gemacht. Paul war dabei auch für ein paar Minuten in Albanien. Die Grenze verlief über einen Berggrat und -spitz. Wir hatten dann vor, noch in ein Nachbar- und Paralleltal zu ziehen, ebenfalls in den Prokletije Bergen. Die Anmarschroute war aber lang, Wasser zu finden ein Problem und eine gute Fernsicht nicht zu erwarten. (In dieser Gegend ist es jetzt sehr dunstig.) So kamen wir zum Schluss der Aufwand lohne sich nicht. Vielleicht holen wir diese Touren im Herbst noch nach.

So fuhren wir mit dem Bus von Plav nach Rozaje, im Nordosten Montenegro's, 75 km, in der Absicht in die Hajla Berge zu ziehen. Diese liegen auf der Grenze zum Kosovo. In Rozaje (1005 m) war es kalt und regnerisch. So haben wir wieder umdisponiert und fuhren mit dem nächsten Bus weitere 37 km, über den Kulina Pass (1795 m) und über die Grenze nach Peja (serbisch: Pec) im Kosovo. Hier sind wir erstmals am 14.11.06 angekommen.

Wo übernachten? Letztmals waren wir im Hotel. Diesmal suchten wir eine uns inzwischen bekannte Gemüse-Verkäuferin auf. (Sie hat uns sofort wiedererkannt.) Wir erklärten, wir suchten eine Privat-Unterkunft, würden lieber 10 Euro pro Nacht einer Privatperson bezahlen, als unser Geld in ein Hotel zu tragen, ob sie helfen könne. (Die Rente eines Lehrers ist 40 Euro pro Monat. Auch hier kann man damit nicht leben.) So wohnen wir nun bei einem Kunstmaler, gleichen Alters wie Monika. Wir haben den ganzen oberen Stock für uns, d.h. 2 Zimmer und Balkon. Sehr einfach, aber für uns mehr als genügend. Wir werden mindestens eine Woche bleiben. Bei gutem Wetter machen wir von hier aus Bergtouren. Für morgen Montag ist allerdings ein Abstecher nach Pristina, der Hauptstadt, geplant, 70 km mit dem Bus.
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