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unsere Juni 2007 story

18.06.07

Bilder

Wir sind letzten Freitag (15.06.07) von der Alp 'Lokvice' ins Dorf Zabljak (und in 'unsere' Wohnung) zurückgekehrt. Wir sind am Samstag vorher nach Lokvice aufgestiegen, auf 1800 m. Die 6 Nächte haben wir im Zelt verbracht. Unser Brotvorrat war dann aufgebraucht. Wir hatten auch Wurst, Trockensuppe, Nudeln, Baumnüsse, äpfel und Kaffee bei uns. Käse konnten wir beim Schafhirten kaufen.
Auf der Alp ist nur ein Hirte, seine 130 Schafe, 3 Pferde, sein Hund, und dies für die 3 Sommermonate. Ab und zu kommt noch sein Sohn vorbei. Die Alp liegt in einem Talkessel, auf 3 Seiten von hohen, und vor allem steilen, Bergen umgeben.

Wir haben diese Tage sehr genossen. Das Wetter war ziemlich gut. Mit grosser Regelmässigkeit hat es zwar um 2 Uhr nachmittags geregnet, aber morgens und abends war meistens sehr schönes Wetter.

Wir haben ein paar Tagestouren gemacht, z.Bsp. zu einer Eishöhle. Drinnen hat es das ganze Jahr Eissäulen, bis 4 Meter hoch, wie in einer Tropfsteinhöhle. Paul ist über ein steiles Schneefeld in die Höhle eingestiegen, Monika hat verzichtet. Wir hatten immer Rufkontakt, und es war nicht gefährlich. Wir wollten auch den 'Grossen Bären' (Veliki Medjed) besteigen (2287 m), sind aber kurz vor dem Ziel umgekehrt. Der Weg wurde zu einem schmalen und steilen Grat, und ein solcher Weg ist nicht mehr für uns. Die Tour war trotzdem sehr schön. Wir haben ja auch nicht die Ambition, einen bestimmten Berg besteigen zu müssen. Aber vielleicht schaffen wir es trotzdem den 'Bobotov Kuk' zu besteigen, den höchsten Berg von Montenegro (2523 m). Wir dachten wir könnten von der Alp zur nächsten Berghütte aufsteigen, dort übernachten, und dann den 'Bobotov Kuk' in Angriff nehmen. Aber die Hütte, eingezeichnet auf den Karten, ist inzwischen abgebrannt. Was andere, meist jüngere Berggänger in einem Tag schaffen ist uns zu mühsam und riskiert. So werden wir es vielleicht von der Südseite her probieren, wo die Aufstiegsroute kürzer ist.

Auf jeden Fall ist das Gebiet des Durmitor sehr interessant. Es hat viele Berge und gewaltige ehemalige Gletschertäler auf sehr engem Raum. Auf der Alp sind uns in dieser Woche wenige Berggänger begegnet, meist Franzosen, auf einer geführten Tour. Mit dem Schafhirten hatten wir guten Kontakt. Bei starkem Regen konnten wir in seine Hütte, wenn wir wollten.

Die Hütte: 7 x 10 m, Steinwände 1 m hoch, Schindeldach, Naturboden, fensterlos, in einer Ecke eine Holzpritsche, 1 m über Boden, Holztablare entlang 2 Wänden für Milch und Käse, in der Mitte ein Holzofen, daneben eine Feuerstelle für den grossen Milchkessel, ein paar niedere Hocker, kein Tisch. Sehr sehr einfach im Vergleich zu den Alphütten vom letzten Jahr in Bosnien, die mit Teppich ausgelegt waren, und wo man die Schuhe draussen abzog. Wärend unserer Zeit gab es aber eine grosse Neuerung: elektrisches Licht. Der Sohn des Hirten hat mit einem Packpferd einen kleinen Generator hochgebracht. Dieser braucht 1 Liter Benzin für 48 Stunden Betrieb, Kostenpunkt 1 Euro. Und da 1 oder 2 Stunden pro Abend genügen, kostet dieser Betrieb auch für den Hirten kein Vermögen.
Neben der Alphütte ist noch eine Schutzhütte, wo wir hätten übernachten können. In dieser Hütte eine einzige Pritsche, für 8 - 10 Personen, und sonst nichts, keine Kochgelegenheit. Zur Quelle brauchten wir gut 20 Minuten, hin und zurück.

Zelten ist im Nationalpark Durmitor erlaubt. Die 2 Berghütten und das Notbiwak bieten nicht genügend Unterkunftsmöglichkeiten in den Bergen, v.a. nicht in der Hochsaison August und September.
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