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unsere Mai 2007 story

31.05.07

Wir sind am Pfingstsonntag (27.05.07) in Zabljak eingetroffen, einem Dorf auf
1450 m, Zentrum des Durmitor Nationalparkes und Ausgangspunkt für Wanderungen. Die ersten Berge haben wir vor unserer Nase. Wir haben hier eine kleine, einfache Wohnung. Wir bleiben vielleicht 3 Wochen. Am Dienstag waren wir bereits in einer montenegrinischen Tageszeitung, mit Bild und kurzem Text, mit der grossen Schlagzeile 'Durmitor ist schöner als die Alpen'. Dies das übertriebene Resultat eines Interviews in der Touristeninfo vom Montag. Nun warten wir auf besseres Wetter für grössere Wanderungen. Inzwischen haben wir wenigstens 2 Bergseen umrundet, beide auf ungefähr gleicher Höhe wie Zabljak selbst.

26.05.07

Bilder

Wir sind seit 2 Tagen in Montenegro, in der Hauptstadt Podgorica. Die Zeit seit unserem Aufbruch von Sarajevo haben wir in der Herzegowina verbracht. Zuerst waren wir in 2 Bergtälern (beide in der Nähe von Jablanjca, auf halbem Weg Sarajevo - Mostar), dann in den alten, historischen Orten Blagaj, Pocitelj, Stolac und Trebinje.

Das erste Tal: Dugo polje oder Blidinje genannt. Ein langes Hochtal auf über 1200 m. Ist im Winter ein bescheidener Skiort. Ein Sessellift bis auf 1548 m. Auf beiden Seiten steile Berge. Auf ein paar km verstreut ca 1000 Weekendhäuser, im lichten Kiefernwald, mit Strässchen einigermassen erschlossen. Raumplanung gibt es noch nicht, Kanalisation auch nicht. Das Tal ist sehr schön, der Skiort aber nicht.

Das zweite Tal: Dreznica. 18 km lang, schmal, auf beiden Seiten extrem steile Bergwände, und kleinere seitliche Canyons. Sehr schön zum Wandern, still, abgelegen. Ein Dorf anfangs Tal, eines zu hinterst im Tal. Beide mit einer Schule.

Städtchen Blagaj: Bekannt für die Quelle des Flusses Buna (dieser fliesst direkt unter einer hohen Felswand aus dem Berg) und für das Haus eines Derwisch-Ordens.

Städtchen Pocitelj: Alter, malerischer Ort aus der Türkenzeit. War sehr bekannt als Ort der Künstler, Maler (bis zum letzten Krieg). Nun leben in der Altstadt nur noch 16 Familien. Wir blieben hier 5 Tage, hatten ein Privatzimmer in der Altstadt bei einem liebem Ehepaar, beide arbeitslos, wie leider so viele.

Städtchen Stolac: In der Nähe Felszeichnungen, 15'000 Jahre alt, die wichtigsten in Europa, neben jenen in Frankreich, Spanien und Italien. Die ältesten Felszeichnungen in Südosteuropa. Dann auf einem Berg, ebenfalls in der Nähe, die Ruinen der alten Illyrischen Stadt Daorsol, aus dem 4. oder 3. Jh. vuZ. Mit der Ankunft der Römer in diese Gebiete zerfiel die Stadt. Schöne Aussicht, und wie erwartet, kein Mensch weit und breit. Stolac war auch wichtig zur Zeit der Türkenherrschaft. Leider wurden im letzten Krieg (1993) praktisch alle Gebäude aus jener Zeit bewusst und mutwillig zerstört. 3 Moscheen sind wieder aufgebaut, 2 davon noch im Rohbau. Wir blieben auch mehrere Tage in Stolac und Umgebung.

Stadt Trebinje: Im Hinterland von Dubrovnik. Wirkt sehr mediterran. Wir genossen die sommerliche Wärme (Hitze?) und die vielen Strassencafes.

Und nun, wie weiter? Wir haben vor, unseren Bergsommer zu beginnen. Wir wollen von Podgorica aus (im Süden) zum Nationalpark 'Durmitor' (im Nordwesten) ziehen, und dort unsere Montenegro Wanderungen starten. Zum Glück hat Paul gestern einen Bergwanderführer für Montenegro gefunden, wohl den einzigen den es gibt, und dies schon in der 2. Buchhandlung. Und Monika hat sich mit dicken Büchern eingedeckt.
Weitere Info zum Durmitor: siehe z.Bsp.
http://www.summitpost.org/area/range/152176/durmitor.html

03.05.07

Wir ziehen heute (03.05.07) wieder weiter, nach 3 Monaten in Sarajevo.
Es war eine sehr schöne Zeit hier, wir haben sie sehr genossen. Trotzdem brechen wir wieder gerne auf, freuen uns auf Neues, auf's Unterwegssein.

Die Vorbereitung für's Weiterziehen war einfach: Die Wohnung putzen, nochmals Wäsche waschen, nicht mehr benötigte Stadtkleider (2. Paar Schuhe, 2. Hose, etc) weggeben, den Rucksack packen, die Wohnung abschliessen, und den Schlüssel einer Bekannten bringen.

Dies ist schon erledigt. Nun noch von den letzten Fotos eine CD brennen lassen, dann geht's zur Post, und irgendwann am Nachmittag per Bus Richtung Süden, wahrscheinlich bis Jablanica, auf halbem Weg nach Mostar.

So setzen wir unsere bekannte, bewährte Art zu reisen fort: Mit einer ungefähren Idee in welcher Richtung es gehen soll, ziehen wir mit Bus, Autostop oder zu Fuss durchs Land, nehmen jeden Tag so wie er sich uns offeriert, verweilen wo es uns gefällt, ziehen weiter wenn wir meinen wir hätten's gesehen, und dies ohne zeitliche Vorstellung.

Sorglos dürfen wir leben. Dafür sind wir dankbar. Die einzige Last die wir zu tragen haben ist unser Rucksack. Von anderer Last und von jedem Balast sind wir befreit.
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